Blähungen, Durchfall und Hautausschlag – Leidet Ihr Baby an einer Kuhmilcheiweißallergie?

Beinahe jedes 20. Baby leidet an einer Allergie gegen Kuhmilcheiweiß. Leider sind die Symptome nicht eindeutig. Es gibt kein Leitsymptom, sodass sogar der Kinderarzt oftmals Schwierigkeiten hat, schnell die richtige Diagnose zu stellen. Die Allergie kann Beschwerden mit der Haut, mit den Atemwegen und mit dem Magen-Darm-Trakt verursachen.

Im schlimmsten Fall kann ein allergischer Schock auftreten. Informieren Sie sich daher rechtzeitig über die typischen Anzeichen für eine Kuhmilchallergie und beobachten Sie Ihr Kind immer genau, wenn Sie neue Lebensmittel in den Speiseplan aufnehmen.

Die häufigsten Symptome der Kuhmilcheiweißallergie

Jedes Baby, das unter einer Kuhmilchallergie leidet, zeigt eine andere Ausprägung von Symptomen. Die folgenden Anzeichen können, müssen aber nicht zwangsläufig bei Ihrem Baby vorkommen:

Hautprobleme

  • Ekzeme
  • Neurodermitis
  • Nesselsucht
  • Lippen- und Gesichtsödeme
  • Ausschlag
  • Juckreiz

Beschwerden des Magen-Darm-Trakts

  • Durchfall
  • Verstopfung
  • Blähungen
  • Bauchschmerzen
  • Erbrechen

Erkrankungen der Atemwege

  • Husten
  • Niesen
  • Asthma
  • Mittelohrentzündung

Weitere Symptome

kuhmilcheiweissallergie beim baby

Eltern, die vermuten, dass die Beschwerden ihres Kindes mit dem Kuhmilchverzehr einhergehen könnten, sollten ihrem Kinderarzt von den Befürchtungen erzählen. Nicht immer steckt wirklich eine Allergie gegen Kuhmilch dahinter, da viele der genannten Symptome im Säuglings- und Kleinkindalter normal sind.

Kuhmilcheiweißallergie oder Laktoseintoleranz?

Allerdings sollten Sie die Kuhmilcheiweißallergie nicht mit der Laktoseintoleranz verwechseln. Wie auf der Website von Nestlé Health Science erläutert ist, gehört die Laktoseunverträglichkeit zu den klassischen Nahrungsmittelüberempfindlichkeiten. Dabei kann der Körper bestimmte Bestandteile der Nahrung – in dem Fall den Milchzucker (Laktose) – nicht verdauen. Dadurch kommt es direkt nach dem Verzehr zu Bauchkrämpfen, Blähungen und Durchfall. Obwohl die Symptome denen der Kuhmilcheiweißallergie auf den ersten Blick ähneln, gibt es einen wesentlichen Unterschied: Das Immunsystem spielt bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie der Laktoseintoleranz keine Rolle.

Anders ist das bei Allergien, bei denen das Immunsystem auf allergieauslösende Stoffe reagiert, die normalerweise harmlos sind. Fast immer handelt es sich bei Allergenen um Proteine. Neben dem Milcheiweiß kann beispielsweise auch das Weizeneiweiß (Gluten) oder das in Hühnereiern enthaltene Eiweiß Allergien auslösen. Zucker oder Milchzucker hingegen gehören nicht zu den Allergenen. Bei Babys, die unter drei Jahre alt sind, tritt nur in extrem seltenen Fällen eine Laktoseintoleranz auf. Wenn Ihr Baby nach dem Milchverzehr mit Bauchschmerzen, Durchfall oder Erbrechen reagiert, ist eine Milcheiweißallergie wahrscheinlicher.

Leidet Ihr Baby an einer Kuhmilcheiweißallergie?

Helfen Sie dem Arzt bei der Diagnosestellung

Damit es Ihrem Kinderarzt leichter fällt, die richtige Diagnose zu stellen, sollten Sie ein Ernährungstagebuch führen, wenn Sie den Verdacht auf eine Kuhmilchallergie bei Ihrem Kind haben. Notieren Sie darin alle Nahrungsmittel, die Ihr Baby verzehrt und schreiben Sie die Reaktionen auf, die es in den darauffolgenden Stunden zeigt. Auf diese Weise kann der Kinderarzt leichter Zusammenhänge erkennen. Zudem wird er Haut- und Bluttests nutzen, um die richtige Diagnose zu stellen.

Wie Sie Allergien bei Ihrem Baby vorbeugen können

Allergien werden durch verschiedene Faktoren begünstigt. Es gibt zum Beispiel eine erbliche Veranlagung. Das bedeutet, dass Kinder von Eltern, die selbst an Allergien leiden, ein höheres Allergierisiko aufweisen. Darüber hinaus spielen Umweltfaktoren eine wichtige Rolle, sodass Sie mit dem richtigen Verhalten dazu beitragen können, Allergien wie die Milcheiweißallergie bei Ihrem Baby zu vermeiden.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gibt Tipps zur Vorbeugung von Allergien bei Babys:

  1. Lassen Sie Ihr Kind in einer rauchfreien Umgebung aufwachsen
  2. Achten Sie darauf, dass es im Zimmer des Babys kaum Allergene gibt
  3. Ernähren Sie sich gesund und ausgewogen
  4. Versorgen Sie Ihr Baby mit Muttermilch
  5. Führen Sie die Beikost langsam und schrittweise ein

Nach wie vor gilt das Stillen als beste Maßnahme, um das Baby mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen und Allergien vorzubeugen, weil Muttermilch den Aufbau eines starken Immunsystems unterstützt. Gleichzeitig ist sie allergenarm und enthält wertvolle Bestandteile, die dazu beitragen, die Schleimhaut des Darms vor Allergenen zu bewahren.

Mütter sollten deshalb mindestens vier Monate lang voll stillen und auf eine gesunde Ernährung in der Stillzeit achten. Während der Stillzeit müssen Mütter jedoch nicht auf Allergene verzichten. Noch vor ein paar Jahren war das anders: Damals sollten Mütter allergieauslösende Lebensmittel wie Milch oder Eier vom eigenen Speiseplan streichen. Heute sind sich die Ernährungsexperten jedoch einig, dass ein zeitiger Kontakt zu Allergenen sogar dafür sorgt, die Abwehrkräfte des Babys zu stärken.

Ab dem fünften Monat können Sie deshalb zusätzlich zur Muttermilch weitere Lebensmittel füttern. Auf diese Weise kann sich das Immunsystem Ihres Babys am besten an potentielle Allergene gewöhnen. Wichtig ist nur, dass Sie die Umstellung langsam vollziehen und dabei immer auf die Bedürfnisse Ihres Babys achten.

Geben Sie zusätzlich zum Brei auch weiterhin Muttermilch, damit die neuen Nahrungsmittel verträglicher werden. Spätestens ab dem siebten Lebensmonat sollten Sie auf jeden Fall mit der Fütterung von Beikost beginnen, um eine ausreichende Versorgung des Babys sicherzustellen.