Kinderunfälle in Haushalt und Freizeit

Gemeinhin wird für Kinder oftmals der Straßenverkehr als häufigste Unfallquelle angenommen. Jedoch sind hier die Unfälle, an denen Kinder beteiligt sind weit weniger häufig als Unfälle im Haushalt, bei denen Verletzungen zwar oft qualitativ weniger schwerwiegend sind, jedoch quantitativ die Straßenverkehrsunfälle weit übersteigen. Es stellt sich die Frage nach besonderen Gefahrenquellen und entsprechendem Versicherungsschutz.

Unfälle von Kindern – Eine erschreckende Statistik

Rund 82 Prozent der Eltern halten den eigenen Haushalt für sicher, wenn es um die Unfallgefahr von Kindern geht. Dabei zeichnet sich in der Realität eine Risikoverteilung ab. Ein gutes Drittel der Kinder hatte schon einmal einen Unfall im elterlichen Haushalt.

Zwar nimmt mit dem Heranwachsen der Kinder auch die Gefahr durch den Straßenverkehr zu, jedoch liegt bei Kindern bis zur Vollendung des sechsten Lebensjahres die Quote der Unfälle, die im elterlichen Haushalt passieren bei 66 Prozent. Auch die Statistiken der Unfallversicherer bestätigen dies.

Stürze werden unterschätzt

Kinder sind für Stürze besonders anfällig. Dass es hierbei zu einer ernsthaften Verletzung kommen könnte, halten aber nur 15 Prozent der Eltern für möglich. Dabei sind die Konsequenzen unter Umständen hier besonders gravierend, da das Kind je nach Alter noch nicht in der Lage ist den Sturz abzufangen, sodass hier besonders häufig Verletzungen des Kopfes einhergehen.

Solche Unfälle sind jedoch vermeidbar. Fenstersicherungen sind unverzichtbar, um Leib und Leben des Kindes zu sichern. Des Weiteren müssen Eltern auch Vorbilder sein. Das Tragen eines Fahrradhelms sollte in diesem Bereich eine Selbstverständlichkeit sein. Darüber hinaus sollte man darauf achten, dass spitze Kanten beispielsweise von Tischen durch bestimmte Schaumstoffschoner abgerundet werden.

Sollte doch einmal etwas passieren, ist eine Versicherung unerlässlich. Dies gilt auch dann, wenn einem fremden Kind im eigenen Haushalt etwas zustoßen sollte.

Gefahren in der Küche

Viele Gefahren für Kinder lauern auch in der Küche. Besondere Gefahr geht hier bestimmungsgemäß von der Herdplatte oder dem Ofen aus. Hier drohen Verbrühungen und Verbrennungen durch siedendes Wasser, heißes Fett oder durch die glühende Herdplatte.

Kinderunfälle in Haushalt und Freizeit

Neben dieser klassischen Gefahrenquelle drohen aber nicht weniger gefährliche Gefahren durch ätzende Putzmittel, Medikamente oder andere giftige Substanzen. Werden diese Mittel für Kinder zugänglich aufbewahrt, so könnte das Kind schon einmal auf die Idee kommen, die komische blaue Flüssigkeit einmal zu probieren. Deshalb sollten Kinder in der Küche nie unbeaufsichtigt sein und Putzmittel sowie Medikamente in einem hoch gelegenen Schrank oder auf einem Regal aufbewahrt werden. Umso erschreckender ist, dass sich in Deutschland jährlich 1,7 Millionen Kinder unter 15 Jahren bei Unfällen in der Küche verletzen.

Die aktuellen Zahlen haben viele Versicherungen dazu motiviert, einen neuen Elternratgeber herauszugeben, der präventiv unterstützend eingesetzt werden soll. Die große Mehrzahl der Unfälle ereignet sich in Bereichen, in denen nur die private Kinder-Unfallversicherung schützt. Eine solche ist also auch bei einer sehr behüteten Kindererziehung stets notwendig.

Unfallquellen in der Freizeit

Viele Eltern legen angesichts einer sinnvollen Freizeitgestaltung viel Wert auf Aktivitäten in einem Sportverein. Besonders positiv sind hierbei die Förderung der motorischen Fähigkeiten und die soziale Anbindung der Heranwachsenden.

Aber selbstverständlich stellen sich auch hier Gefahren, die versicherungsrechtlich abgesichert sein müssen. Kommt es dazu, dass das Kind einen Schaden verursacht, ist es unabdingbar, dass die gesetzlichen Vertreter eine Haftpflichtversicherung haben. Andererseits muss auch der Verein versichert sein, für den Fall, dass dem Kind bei einer Vereinsveranstaltung etwas zustößt.

Fazit

Abschließend bleibt also zu sagen, dass Kinder in jedem Lebensbereich Quelle von Gefahren, aber auch Opfer von Gefahrenquellen sein können. Um etwaige Heilbehandlungs- oder Sachschadenskosten abdecken zu können, ist es unerlässlich, sich über eine Versicherung abzusichern.